Die „Natur Schutzengel“ oder Ranger sind täglich unterwegs, auch bei schlechtem Wetter, an den Wochenendtagen im Sommer auch zu zweit oder zu dritt. An Sonntagen mit grossem Besuchsaufkommen informieren sie die Bevölkerung an Informations-Ständen über verschiedene Themen wie Fische, Vögel, Amphibien, Reptilien usw. und betreuen die Ausstellung im Zieglerhaus.


Die Ranger kontrollieren auch die korrekte Umsetzung des Reusstaldekrets und des Reussuferschutzdekrets zwischen Bremgarten und Mellingen (Kanton Aargau), sowie der Reusstal-Schutzverordnung der Gemeinden Ottenbach, Obfelden und Maschwanden (Kanton Zürich). Dabei sollen in erster Linie die Naturschutzzonen vor Störungen bewahrt werden.
Sie sorgen für die Einhaltung der naturschutzspezifischen Verbote und Gebote, melden aber auch Schäden an Infrastruktur- und Erholungseinrichtungen, protokollieren Lücken in der Besucherlenkung oder der Beschilderung und achten auf mögliche Problemgebiete mit Handlungsbedarf. Dazu nehmen die Ranger bei Bedarf direkten Kontakt mit den zuständigen Stellen auf, wie zum Beispiel Unterhaltsdienste, Wildhut, Polizei oder Rettungsdienste.


Bei Verstössen wird in erster Linie informiert. Dadurch sollen die Besucher und Besucherinnen für eine schonende Erholungsnutzung und die Einhaltung der Verbote und Gebote sensibilisiert werden. Bei Feststellung strafbarer Handlungen wird direkt im Feld eine Verwarnung ausgesprochen oder falls nötig eine Anzeige gemacht.
Der Arbeitsalltag einer Schutzgebietsaufseherin oder eines Rangers ist anspruchsvoll, abwechslungsreich und voller Überraschungen. Es ist klar, dass gewisse Stresstoleranz und Hartnäckigkeit auch dazu gehören.


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe Information und Aufsicht Reusstal, welche den uniformierten Dienst im Teilzeitpensum ausüben, kommen aus unterschiedlichen Berufsrichtungen. Sie werden regelmässig in ihrer Kommunikations- und Konfliktfähigkeit geschult, sowie zu den naturschutzrechtlichen Vorgaben und der Ökologie von im Gebiet vorkommenden Arten- und Lebensräumen weitergebildet. Im Ranger-Team sind u.a. Fotografen, Ornithologen, Fischer und Jäger. Einige tragen das Diplom «Ranger BZWL». Sie alle verbinden ihre Freude und Begeisterung für die Natur mit dem Willen sich für ihrem Schutz einzusetzen.


Mit welchen Herausforderungen und Situationen die Leute des Rangerdienstes im Reusstal tagtäglich konfrontiert sind, berichtet unsere Rangerin Sarah Sidler in ihrem Ranger-Erlebnisbericht am Ende dieser Seite.
Lassen Sie sich überraschen und informieren Sie sich bei uns persönlich!
Leitung Gruppe Information und Aufsicht Reusstal
Niklaus Peyer
Mobile 077 268 36 93 (in dringenden Fällen)
niklaus.peyer@stiftung-reusstal.ch
Stellvertretung:
Fabienne Dahinden
Mobile 077 241 32 68 (in dringenden Fällen)
fabienne.dahinden@stiftung-reusstal.ch

Als Schutzgebietsaufseherin oder Rangerin wird es nie langweilig. Jeder Tag ist anders. Auch das macht diese Arbeit enorm spannend. Neben vielen lehrreichen und schönen Begegnungen gibt es jedoch auch immer wieder welche, bei denen man nur den Kopf schütteln kann. Letzthin so geschehen auf einem schmalen, beliebten Weg am Flussufer im unteren Reusstal, wo das Velofahren nicht gerne gesehen, jedoch nicht verboten ist.
In Vollmontur rast mir ein E-Bike-Fahrer entgegen. Ich weiss, dass solche Besucher meist schwierig zum Anhalten sind, deshalb mache ich schon von weitem auf mich aufmerksam. Als der Fahrer abbremst, muss er erst noch die Kopfhörer rausnehmen. Dann schaut er mich verständnislos und etwas verärgert an. Als ich ihn darum bitte, auf unübersichtlichen Wegen, wenn dann, in gemässigtem Tempo zu fahren, höre ich – wie so oft – die Antwort, er fahre nicht schnell. Er fahre auf Sicht und hätte die Situation schon im Griff. Verständnis kommt leider auch im Verlauf des Gespräches keines auf, obwohl wir geschult sind im Konfliktmanagement und ich mich in Geduld und Freundlichkeit übe. An guten Argumenten fehlt es nicht.
Ich frage mich, wie man eine Situation im Griff haben kann, wo insbesondere Kinder und Hunde jederzeit aus dem dichten Gebüsch springen können? Der Fahrer kann sie weder sehen noch hören. Muss erst ein Unfall geschehen – den ich mir nicht ausmalen möchte?
E-Bikes haben rasch mal 25 Stundenkilometer drauf und wiegen locker 20 Kilogramm…
Keine 100 Meter weiter treffe ich auf ein äusserst freundliches Seniorenpaar, welches den lauen Herbsttag nutzt, um in Ruhe an der Feuerstelle eine Bratwurst zu grillieren. Sie zeigen Interesse an der Arbeit der Ranger und betonen, wie froh sie sind, dass wir regelmässig im Gebiet anzutreffen sind. Eben sei ein Velofahrer viel zu schnell an ihnen vorbeigerauscht. Richtig gefährlich sei dies gewesen.
Wir Ranger freuen uns über jeden Besucher im Gebiet. Unsere Aufgabe ist es, zu informieren und das Gebiet zu beaufsichtigen. Wir schauen, dass alle Besuchergruppen – Velofahrer, Hündeler, Naturinteressierte, Familien, Biker, Böötler, Fussgänger, Pilzler, Geniesser, Badegäste – ihre Zeit möglichst friedlich und gefahrenlos geniessen können ohne dabei den schönen und wertvollen Schutzgebieten im Reusstal zu schaden.
Sarah Sidler, Journalistin und Rangerin

Bild oben: Reussdamm bei Lunnergrien im Kanton Zürich . Eines der vielfältigen Gebiete im oberen Reusstal, die durch die Gruppe Information und Aufsicht Reusstal beaufsichtigt werden. Foto: Sarah Sidler