Suche
Foto Silvan Widler

Projekte

2020: Erdkröte bewacht neu das Zieglerhaus

Seit zehn Jahren begeistern eine grosse Schlange und ein Ei mit schlüpfender Jungschlange aus Holz die Besucher des Zieglerhauses. Sie ermöglichen eine Begegnung auf «Augenhöhe». Jetzt gesellt sich ein Erdkröte dazu. Gestaltet wurden alle drei Skulpturen durch den Bildhauer Alex Schaufelbühl.

Eine alte geschützte Solitäreiche lieferte den Rohstoff für das neue Objekt. Diese stand im Niederwinkel in Rottenschwil. Sie bildete dort nicht nur ein wichtiges Landschaftselement, sondern bot auch Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Anfang 2018 setzte der Sturm Burglind der Eiche ein vorzeitiges Ende. Jetzt wirkt sie in Form der überdimensionierten Erdkröte weiter für ihre Schützlinge. Sie wirbt damit für Rücksichtnahme auf Lebewesen, die meist von neugierigen Blicken versteckt kreuchen und fleuchen. Bildhauer Alex Schaufelbühl zieht mit seiner Figur die Erdkröten aus ihrem Schattendasein ins Rampenlicht. «Es ist wichtig, dass die Leute sehen, was es hier zu schützen gibt», erklärt er. Umso mehr freut er sich, dass die Kröte am aktuellen Standort von unzähligen Autofahrern wahrgenommen wird. «Sie wirkt jetzt als Wegpunkt, den die Vorbeifahrenden ist ihre geistige Landkarte einbauen können.»

Und wer weiss, vielleicht wird die Holzerdkröte bald von ihren Modellvorlagen besucht. Die Chancen dazu stehen gut. Denn auf der gegenüberliegenden Strassenseite leben unzählige dieser Tiere im Naturschutzgebiet «Stille Reuss». Dort laicht sie und gesellt sich zu bedrohten Arten wie Kreuzkröte, Laubfrosch, Teich- oder Kammmolch. Die Kleinweiher und Tümpel überlässt die Erdkröte gerne den anderen. Sie selber bevorzugt das eigentliche Altwasser. Mitte Juni werden tausende von Jungkröten ihren Geburtsort verlassen, um in den nahen Wäldern zwei bis drei Jahre zu erwachsenen Tieren heranzureifen. Er dann kommen sie wieder zurück. Sie werden dabei erneut «ihrer» Holzskulptur begegnen, und in ihren Ritzen vielleicht sogar einen kleinen Zwischenstopp einlegen, bevor sie, hoffentlich unbeschadet, die Hauptstrasse überqueren. Mit dem Schutz der «grossen Schwester» sollte dann eigentlich nichts schief gehen.

2018: Neue Dauerausstellung im Zieglerhaus

Die Ende April 2018 im Naturschutz-Informationszentrum Zieglerhaus Rottenschwil wieder eröffnete und komplett neu eingerichteten Dauerausstellung präsentiert sich mit vielen interaktiven Elementen und neuen Medien, so insbesondere Hörstationen, Leuchtkästen, digitale Bilderrahmen sowie grössere Bildschirme für Kurzfilme, Präsentationen und Dokumentationen. Alle Informationen finden Sie hier.

2017: Aussensanierung Zieglerhaus

Das mittlerweile 224 Jahre alte Zieglerhaus, Naturschutz-Infozentrum und Sitz der Stiftung Reusstal, erstrahlt wieder vollständig in neuem Glanz , denn die Gebäudehülle wurde saniert.

2017: Landerwerb Gruebrain und Breithau in Oberwil-Lieli

Naturschutzgebiete sind das starke Rückgrat für Biotop- und Artenschutz im Reusstal. Mit dem Kauf zweier Parzellen durch die Stiftung Reusstal können zwei kantonal bedeutende Naturschutzgebiete in Oberwil-Lieli aufgewertet und vergrössert werden.

2016: Aufwertung des Moor-Biotopes „Moos“ in Hermetschwil-Staffeln

Die Stiftung Reusstal konnte im Vorfrühling 2016 in Hermetschwil-Staffeln ein vielversprechendes Moor-Aufwertungsprojekt auf der Hof-Parzelle der Familie Waltenspül Marianne und Martin realisieren.

2015: Innensanierung Zieglerhaus

Das 1793 erbaute Zieglerhaus hat zwar ein solides und bewährtes Fundament, muss aber wie alle Bauten regelmässig unterhalten und ab und zu den sich verändernden Nutzungsansprüchen angepasst werden.

2014: Eine blumige Erfolgsgeschichte

Eine blumige Erfolgsgeschichte ist das Wiedererstarken des Nickenden Zweizahns (Bidens cernua) in der Reusstaler Aue. Diese einjährige, in der Schweiz stark bedrohte Pflanze kann durch gezielten Juli-Frühschnitt in sehr nassen Altröhrichtstandorten bestens gefördert werden.

2014: Laubfroschförderung

Die neuste Entwicklung der Laubfrosch-Vorkommen in der aargauischen Reussebene ist ein freudiges Highlight. Im Gebiet westlich der Reuss, von Mühlau bis Hermetschwil, brach der Bestand Ende der 1980er-Jahre völlig zusammen. Seit 2011 erobert sich jetzt unser kleinster Frosch dieses Gebiet sukzessive zurück. Im Frühling 2014 konnten alleine im Naturschutzgebiet Schoren Schachen, Mühlau, um die 180 rufende Männchen gezählt werden. Die Grundlage dazu sind die gezielt erstellten und unterhaltenen Laichbiotope in dieser Landschaft.

Foto: Thomas Marent

2014: Aufwertung der Naturschutzzone „Breithau“

Dass eine Gemeinde bei der Stiftung Reusstal anfragt, ein Naturschutz-Projekt auf einer von ihr erworbenen Parzelle zu planen und zu realisieren, ist ein erfreulicher Sonderfall. Oberwil-Lieli, das einen guten Teil der Kosten auch selber finanzierte, sei bestens gedankt.

2012: DVD „Natur in der Reussebene“

Eindrückliche Aufnahmen, die die Vogelwelt in der Reussebene thematisieren: Youtube

2011: «Gut gelenkt – Gewinn für alle» Erholungslenkung Maschwanden

Seit Mai 2011 wird die Erholungsnutzung im Gebiet „Hasplen“ bei Maschwanden gezielt gelenkt, um einen besseren Schutz dieses wertvollen Gebiets zu erreichen.

Lesen Sie dazu einen Kommentar von Hanspeter Tschanz, Mitglied Arbeitsausschuss Stiftung Reusstal unter: „Gut gelenkt – Gewinn für alle“ (PDF)

2010: Informieren, motivieren, handeln?

Das Jahr 2010 wurde von der UNO zum Jahr der Biodiversität erklärt. Die Förderung und Erhaltung von Biodiversität ist für die Stiftung Reusstal Verpflichtung und Programm seit ihrer Gründung. Am Anfang jeder Schutzidee stehen informierte, motivierte und handlungsfähige Menschen. Mit einem reichen Angebot an Führungen, Exkursionen und Kursen ist die Stiftung Reusstal in diesem Aufgabenfeld aktiv. Zusammen mit dem WWF-Aargau konnte im Juni 2010 während 5 Tagen eine ganz besondere Veranstaltung realisiert werden mit dem Titel «Biodiversität hautnah erfahren – im Reich von Ringelnatter und Kammmolch», was insbesondere Kinder angesprochen hat. Dabei bewährte sich die neue Aussenanlage des Zieglerhauses mit den Freilandterrarien bestens.

2009: Die neue Zieglerhaus-Aussenanlage gewinnt Skulpturen

Wer baut, erlebt immer mal wieder Überraschungen. Dass auf der Wiese westlich des Zieglerhauses einmal eine Scheune mit Stall stand, ist aus alten Plänen bekannt. Dass der dazugehörende Güllenschacht nicht abgebrochen, sondern mit allerlei Bauschutt aufgefüllt wurde, erfuhren wir dann beim Aushub zum neuen Schildkröten- und Amphibien-Gehege. So wächst die neue Aussenanlage beim Zieglerhaus nicht ganz so schnell wie gewünscht, aber doch stetig und der Bauabschluss ist für 2009 sicher. Bereits eingezogen ist im Juni 2009 eines der neu anvisierten Vorzeige-Tiere… Es zeigt unverkennbar die Handschrift des Reusstaler Künstlers Alex Schaufelbühl.

2009: Mauer im Grossberg Oberrohrdorf wieder aufgebaut

Das Erstellen einer Mauer ist bekanntlich nicht in jedem Fall eine lobenswerte Tat. Die wieder aufgebaute Bruchsteinmauer im Grossberg Oberrohrdorf im Mai 2009 ist guten Gewissens als landschaftsbereichernd zu bewerten. Die Bauausführung erfolgte durch die kompetente Trockenmauer-Equipe der Stiftung Unwelteinsatz Schweiz. Das Resultat überzeugt. Die Mauer fügt sich bestens ein in das grosse Trockenmauersystem in dieser alten Rebbau-Landschaftskammer. Sie ist jetzt in einer eigenen Parzelle, abgetrennt vom Baugebiet und wird der Stiftung Reusstal überschrieben. Ihre Lage am Rande des Rohrdorfer Märxli-Grossberg-Schutzgebietes, beim Wohnhaus des verstorbenen Stiftungsrgründers Erich Kessler, bleibt der Stiftung Reusstal in Zukunft eine Verpflichtung für den Naturschutz in dieser Region.

2008: Reusstaler Flora – Wurzel tief dokumentieren

Das Angebot reich illustrierter Pflanzenbücher ist gross. Wer dann aber Abbildungen zum Wurzelsystem, zur genauen Morphologie der basalen Pflanzenteile sucht, die für Fragen zu den Standortsansprüchen, zur Ökologie der Pflanze und damit auch für Naturschutzaspekte entscheidend sind, findet wenig, oft nur Ungenaues oder schlicht Falsches. Die Stiftung Reusstal konnte im Jahr 2008 in der Person des emeritierten Botanikprofessors Dr. Arndt Kästner aus Halle einen ausgewiesenen Fachmann und begnadeten Zeichner verpflichten, die wichtigsten 100 Pflanzenarten der Reusstaler Ried- und Auengebiete zu illustrieren. Die Entwürfe der Zeichnungen werden im Zieglerhaus mit Pflanzen vor Ort angefertigt. Von 70 Pflanzenarten liegen bereits die Reinzeichnungen vor. Die Stiftung Reusstal plant später eine angepasste Publikation, um diesen Fundus öffentlich zugänglich zu machen.

2008: Eine Natursteinmauer als Biotop und Vernetzungselement

Der Schutz des Gebietes Märxli/Grossberg in Oberrohrdorf war für Erich Kessler, den Gründer der Stiftung Reusstal, zeitlebens ein wichtiges Anliegen. Sein Wohnhaus mit grossem Umschwung befindet sich am Rand dieses Gebietes. Die Stiftung Reusstal, Miterbin des Grundstückes, lässt die zerfallene Terrassierungs-Trockenmauer 2009 fachgerecht sanieren. Trockenmauern bieten mit ihren offenen Fugen und Ritzen Lebensraum für Reptilien, Amphibien und für viele Insekten. Im Märxli sind sie auch bedeutend für den seltenen Roten Mauerpfeffer, eine Pflanze, die für gewöhnlich nur im Süden gedeiht.

2007: Broschüre „Keiljungfer und Knabenkraut. Die Natur- und Kulturlandschaft Reusstal“

In gebundener Form erhältlich: CHF 4.- (bei Versand plus CHF 5.-), oder hier als PDF

2005: Neuer Weiher im Naturschutzgebiet

In der Parzelle 378 im Winkel Hermetschwil konnte im Sommer 2005 ein neuer Weiher gebaut werden. Er soll prioritär als Amphibien-Laichgewässer dienen und schliesst eine Lücke zwischen den Naturschutzgebieten Flachsee / Rottenschwiler Moos und Steinrüti Hermetschwil. Kaum war der dichtende Lehmeintrag im Groben ausgeführt, meldete der beteiligte Baggerführer, es seien komische Froschrufe zu hören. Es handelte sich um eine männliche Gelbbauchunke, die das neue Biotop mit ihren Rufen sofort zu ihrem Territorium deklarierte. Parzelle 378, das kleine Naturschutzgebiet an der Reuss gegenüber den Geisshöfen, entwickelt sich prächtig. Kaum zu glauben, aber bis im Frühling 2002 waren zwei Drittel dieser Parzelle noch eine monotone Koniferen- Weihnachtsbaumschule.

2005: Renaturierung „Giriz“ Aue Rottenschwil: kleine Reuss freigelegt

Erfahren Sie mehr zu diesem interessanten Projekt unter: Giriz Aue (PDF)

2005: Vergrössertes Naturschutzgebiet

Im Januar 2005 konnte die Stiftung Reusstal den Kaufvertrag unterzeichnen, um das Naturschutzgebiet Hintererlen, Gemeinde Aristau, um 10’703 m2 zu vergrössern. Damit wird im kantonal bedeutenden Riedbiotop Hintererlen – mit dem wertvollen Bestand von Sibirischen Schwertlilien – die für das langfristige Überleben notwendige Nährstoff-Pufferzone auf zwei Dritteln der Parzelle gesichert. Für den noch fehlenden Pufferstreifen an der Südostgrenze suchen wir nach einer Lösung. Auf dem zugekauften Land befindet sich eine interessante nasse Geländemulde. Hier bestehen beste Voraussetzungen für ein neues Gewässerbiotop, um so das angestrebte Netz von Amphibien-Laichstellen in der Aristauer Reussebene zu verdichten. Den Projektbeteiligten, dem Gemeinderat, den Ortsbürgern von Aristau und insbesondere dem Bauern Josef Schmid, Birri, danken wir für die gute Zusammenarbeit ganz herzlich.

2003: 16’000 Orchideen in den kantonalen Naturschutzgebieten der Reussebene gezählt

Die Orchis morio-Erhebung 2003 in der weiteren aargauischen Reussebene südlich Bremgarten dokumentiert Vorkommen in neunzehn Riedwiesen (Flachmooren) mit insgesamt rund 16’000 Infloreszenzen (Blütenstände).

Erfahren Sie mehr dazu unter: Das Kleine Knabenkraut (Orchis morio) in der aargauischen Reussebene 2003″ (PDF)

2003: Renaturierung Tüüflibach

Klein, aber fein ist die Renaturierung des Tüüflibachs im Gebiet „Winkel“ der Gemeinde Hermetschwil. Nach zäher Vorarbeit gelang es im Spätsommer 2003, das Bächlein auf knapp 200 Metern vom Quellpunkt weg aus der Röhre wieder ans Tageslicht zu holen. Dieses Projekt der Stiftung Reusstal zeigt, dass Naturschützer und Landwirte auch bei nicht alltäglichen ökologischen Ausgleichsmassnahmen Lösungen für beide Seiten erzielen können.

Erfahren Sie mehr dazu unter: Renaturierung Tüüflibach (PDF)

2003: Studie „Wanderbrache in Riedwiesen – Wirkungskontrolle Tagfalter Reussebene“

In der Reussebene zwischen Sins und Bremgarten sind viele der traditionell extensiv genutzten Streuwiesen und Flachmoore erhalten geblieben. Die für das Schweizer Mittelland einmalige Dichte an Schutzgebieten und vielfältigen Lebensräumen liessen die Vermutung zu, dass hier auch eine einzigartige Tagfalterfauna vorkäme. Zwei im Auftrag der Stiftung Reusstal durchgeführte Studien zeigten jedoch eine eher „durchzogene“ Bilanz (Dusej 1997, 2001).

Lesen Sie mehr zu diesem faszinierenden Projekt unter: Wanderbrache – Wirkungskontrolle Tagfalter Reussebene (PDF)

2001: Giriz-Aue Rottenschwil – Meilenstein für die Aufwertung der nationalen Auenlandschaft

Im Frühling 2001 erwarb die Stiftung Reusstal das Land eines kleineren landwirtschaftlichen Betriebes in Rottenschwil – mitten im Gebiet der Giriz-Aue. Im Giriz Rottenschwil wurde während der jüngsten Melioration (sogenannte Reusstalsanierung) ein rund 11 ha grosses Naturschutzgebiet ausgeschieden.

2001: DVD Naturschutz in der Reussebene

Ein Film von Josef Fischer, Dieter Müller, Patrik Hunziker und Pascal Föhn aus dem Jahr 2001

Kamera: Urs A. Huber